Rock it Biz “Jungunternehmer” aus Neukölln pitchen bei Twitter
Die Situation an sich ist nicht neu für die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse des Wahlpflichtfachkurses Rock it Biz-Unternehmertum für Kinder an der Herman-Nohl Schule in Neukölln. Seit sie im letzten Oktober ihr „Entrepreneurship“-Projekt gestartet und sich in zwei Firmenteams mit den Namen Happy Bracelet und Dream Team Bracelet zusammengefunden haben, verbindet sie ein Ziel: Sie wollen trendige Armbänder entwerfen, herstellen und verkaufen und dabei Erfolg haben. Sie haben gelernt, zu präsentieren – sich selbst, ihr Team und ihre Idee. Sie glauben an ihr Konzept – und wollen andere überzeugen. Das haben sie schon einmal geübt, Anfang des Jahres, vor einer Jury aus Expertinnen in der Factory, dem Campus für Gründer und Innovatoren in Berlin-Mitte. Damals war das Starthilfe für die Entwicklung der Geschäftsidee. Nun sind sie zurück am gleichen Standort, diesmal in den Büroräumen von Twitter. Eingeladen hat sie Rowan Barnett, der Deutschlandchef von Twitter. Und jetzt geht es ums Finanzielle, denn sie werden „pitchen“ und Rowan und seine Kollegen davon überzeugen, Aktien ihres Unternehmen zu kaufen. Mit dem Erlös soll das Material für die Armbandfertigung finanziert werden. Seit Beginn des Projektes haben die Schülerinnen und Schüler fast wöchentlich Unterstützung aus der Berliner Gründer- und Unternehmensszene bekommen. Auf Einladung von Rock it Biz haben Expertinnen und Experten aus Unternehmen mit den Schülerinnen und Schülern diskutiert und sie beraten. Ein Querschnitt der Gästeliste liest sich einerseits wie das Who is who der Berliner Gründerszene und zeigt andererseits die ganze Vielfalt und Bandbreite von Unternehmertum: Sie reicht von Frauke Mispagel, Managing Director der Axel Springer Plug and Play Accelerator GmbH, und Franziska von Hardenberg, Gründerin und Geschäftsführerin des Online Blumenversands Bloomy Days, über Robert Günter von MyFitnessPal, Maximilian Gotzler von Biotrakr und Sozan Azad, Mediatorin und Gründerin des Büros für Mediation und Interkulturelle Kommunikation Streit Entknoten. Auch Katharina Gollner-Sweet, Kulturattachée der Amerikanischen Botschaft in Berlin, war dabei und eben Rowan Barnett, Deutschlandchef von Twitter. Er war so begeistert von seinem Besuch bei den Schülerinnen und Schülern, dass es spontan zu dieser Gegeneinladung kam. Nun werden die Rock it Biz-Teams also herzlich von Rowan begrüßt, mit Getränken und Snacks bewirtet, und die Twitter Mitarbeiter stellen sich vor. Die Kinder kommen aus dem Staunen nicht heraus: Schon die Büros sind cool, da steht ein Kickertisch, so etwas hätten sie auch gerne bei sich im Klassenzimmer. Aber natürlich wird bei Twitter nicht nur gekickert – als die Kinder hören, dass bei Twitter mit gerade bei jungen Leuten angesagten Celebrities wie Bibi und Dagi Bee gearbeitet wird, steigt die Begeisterung hörbar. Doch alle Twitter-Mitarbeiter haben spannende Jobs – ob sie nun Politiker, Magazine wie Bravo, Fernsehstudios oder prominente YouTuber zu ihrem Twitter-Auftritt beraten. Daher nehmen die Schülerinnen und Schüler gerne die Chance wahr, sich mit jedem auszutauschen – ganz locker und mit viel Spaß. Doch nach einer Stunde wird es Ernst, die Präsentationen der Rock it Biz Teams beginnen. Jedes Teammitglied trägt einen Prototyp der Armbänder und jeder erzählt etwas zu sich und seinem Aufgabenbereich. Schon bei der anschließenden Fragerunde wird klar: Die Armbänder kommen gut an – beide Teams individualisieren ihre Produkte, Happy Bracelet arbeitet mit buntem Lederimitat und beschreibbaren Plaketten und Dream Team Bracelet mit farbenfrohen Bändern und Buchstabenperlen, die im Dunkeln leuchten. Nach dem abschließenden Aktienverkauf leuchten auch alle Gesichter – die mitgebrachten Aktienzertifikate sind im Nu weg, die Erlöshoffnungen sind schnell übertroffen und es gibt – ganz unverhofft – auch schon die ersten Bestellungen. Die Schülerinnen und Schüler haben ihre Sache offensichtlich gut gemacht und die „Investoren“ sind überzeugt – von den Geschäftsideen dieses Projektes, der Bedeutung unternehmerischer Bildung für Kinder und Jugendliche und vom Rock it Biz Programm. “Jede große Idee fängt klein an – auch Twitter hat mit nur drei Leuten angefangen. Wir freuen uns, wenn wir den Kindern dabei helfen konnten, ihren Unternehmergeist weiter zu entwickeln und ihre eigenen Ideen zu verwirklichen. Wir möchten uns auch bei ‘Rock it Biz’ für die Möglichkeit bedanken, Teil dieses großartigen Programms zu sein.”, so Rowan Barnett. Und anschließend wird – natürlich – über diesen tollen Vormittag getwittert..